05.10.2019 von Lupina
Vom Schriftsteller und Journalist Eduard Pötzl (1851-1914) liest man zweimal von einem „Nargel Äpfel“ (1873 in der Wiener Morgenpost als „Eduard P-l“ : „der gehe auf den Naschmarkt und frage, was ein „Nargel“ Aepfel kostet " ) und in einer seiner „ Ges. Skizzen“ 1906 ( sowie ein 3. Mal in deren Neuausgabe 1959 in „Wienerisch. Heitere Geschichten“): „Ich verübte nach der alten plumpen Methode die Eröffnung der Feindseligkeiten, indem ich den von ihr geforderten Preis für ein Nargel Äpfel viel zu hoch fand.“
1813 aber in einer Parodie „ Pigmalion oder, Die Musen bey der Prüfung" von Franz Xaver Carl Gewey hört man die Standlerin nicht „Nargel“ „schnofeln" , sondern: „ein Kreuzer mein Nagel Aepfel".
Einerseits würde mich sehr interessieren, welche Menge dieses „Nargel/Nagel“-Maß bedeutete, und andererseits, wie das Wort wohl korrekt gelautet haben mag - Nargel oder Nagel? Mit dem alten Hausmittel gegen Eisenmangel, dem rostigen Nagel im Apfel, wird’s doch hoffentlich nichts zu tun haben, und bis nach Wien hat’s das magische Nargle-Ungeziefer aus Harry Potters weihnachtlichen Mistelzweigen sicher auch nicht geschafft.