11.07.2007 von formica
Thema: bahrrafen
11.07.2007 von formica
11.07.2007 von formica
Im südlichen Weinviertel (genauer - in Pillichsdorf bei Wolkersdorf) gibt es bei Hochzeiten die Tradition des "Bahrrafens" (Bahr-Raufens). Ich habe keine Ahnung, wie man in diesem Fall bahr/bar/par/pahr/bah/pah/... schreibt. Beim Bahrrafen zieht die gesamte Gemeinde nach der Hochzeit zum Haus der Braut und dann schmeisst die Braut den "bah(r)" aus, um den die wartende Menge "rauft". Das ist ein geflochtener großer Kranz, der von der lokalen Bäckerei aus dem selben "Material" aus dem ein Striezel oder ein Brioche-Kipferl besteht, gefertigt wird. Der Kranz hat einen Aussendurchmesser von etwas mehr als einem halben Meter und die Breite eines geflochtenen Striezels.
Die Braut muss den "Bah(r)" natürlich mit dem Rücken zur Menge auswerfen, damit ja niemand bevorzugt wird. Der "Bahr" wird beim
"bah(r)rafen" somit von der wartenden Menge in der Luft zerrissen & darum gerauft. Die "Kranzeldamen" schmeissen zusätzlich noch Kipferl und Zuckerl aus, sodass jeder von den nicht-geladenen Gästen (wenn er ordentlich gerauft hat) mit einer Süssigkeit nach Hause gehen kann und somit auch was von der Hochzeit zum essen hat. Mich würd' interessieren, woher das Wort "bahr/bah" kommt.
26.07.2008 von System1
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Offenbar handelt es sich beim 'Paarraufen' (österreichisches Standarddeutsch?) um eine Variante des 'Brautstraußwerfens', welches aus den USA kommt: Die Braut wirft ihre Jungfernschaft weg; Kranz bzw. Strauss enthielten ursprünglich Myrthe, ein Symbol der Jungfräulichkeit.
Der Kranz aus Brot stammt möglicherweise aus Rumänien.
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