Kommentare (7)
Beispiel:
Den Franzosen wird`s vielleicht magerln, aber wir zählen Guadeloupe und alle Inseln, die in der Karibik so herumliegen, der Einfachheit halber zu Amerika. [Die Presse 9.1.2004]
Russi-4 20.10.2005
ich finde,
dass auch hier das Dialektwort inhaltsreicher als die einfache hochdeutsche übersetzung ist. Magerln enthält ja Elemente des Nagenden, des Hinuntergewürgten. Ausserdem stimmt es auch von der Verwendung her nicht: "Der Sohn beschliesst, den Vater zu magerln." - das geht so nicht. Vielleicht trifft es "wurmen" eher?
klaser 14.11.2006
Wieso eigentlich im Buch,
bei so vielen schlechten Beurteilungen?
klaser 14.11.2006
nur unpersönlich gebraucht: etwas magerlt mich, daher mit "sich ärgern" zu übersetzen
berberitze 28.06.2015
"das ärgert mich", man kann sich nicht selbst magerln, auch nicht jemand anderen- zumindest kenne ich es nicht so. Siehe oben: das wurmt mich, nervt mich, zipft mich an...
gruberin 28.06.2015
Nein, man kann und vor allem man sollte sich nicht selbst ärgern, aber "sich ärgern" ist gängige Redeweise und offenbar auch grammatikalisch richtig. Ärgern ist eben auch ein rückbezügliches Verb.
Magerln allerdings auch, aber ein nur passiv gebrauchtes! Etwas magerlt mich, aber ich magerle niemanden!
"wurmen" geht viel tiefer, magerln ist ein kleinerer Ärger, "anzipfen" wie oben vorgeschlagen, ist deutschdeutsch, nicht Österreichisch, genauso wie die grässlichen Ausdrücke "auf den Keks (der Keks?!) {oder anders wohin} gehen".
Nein danke, ich schnabuliere das Keks und auf dieses lass ich nichts kommen!
PS: Die Seite habe ich gefunden weil ich selbst gerade "magerln" schreiben will und sehen wollte, ob das Wort etwas mit dem Magen (auf ihn schlagen) zu tun hat.
laetizia 22.01.2017
Gibt's auch ein
sich magerln ? (11 Jahre späterer Eintrag )
Die Dialektsammler von heut und einst haben's nicht:
magerlt mi: das ärgert mich, das liegt mir im Magen
source: Wolfgang Teuschl. Wiener Dialekt Lexikon (2013)
Mei' G'winn magerlt ihn (d.h. ärgert ihn)
source: Franz Seraph Hügel, Der Wiener Dialekt. Lexikon der Wiener Volkssprache (Idioticon Viennense) (1873)
Ludwig Anzengruber an Rosegger am 20. Feber 1874:
Magerlt Sie etwa das sehr wohlgemeinte, meinerseits genügend motivirte, Ihnen jedoch alle Vertheidigung freistellende Wort über Ihren "Wagnerfaltl"? […] Und wenn Sie nichts magerlt und nichts gift - warum schreiben Sie dann nicht?
source: Peter Rosegger, Ludwig Anzengruber
In Nestroys „Talisman“ beschwert sich Titus:
's magerlt ewige Zeiten,
Wird man von solchen Leuten
Malträtiert, das greift ans Herz
source: Nestroy, Der Talisman (1840)
Boshaft in einem „humoristischen Roman“ von 1875:
„Wahr ist's! sehr wahr!“ rief Rohrauer aufspringend, „das wird sie magerln, die schlechte Person! Her mit der Photographie!
source: Anton I. Langer, Eine Frau um jeden Preis.(1875)
und ein halbes Jahrhundert danach in der Zwischenkriegszeit:
mi hat 's den ganz'n Tag g'magerlt und bei der Nacht hat ma von eahm tramt und in der Fruah hab' i schon a Angst g'habt, daß i 'hn wieder siech
source: Rudolf Stürzer, Schwankende Gestalten ( 1926)
Und dann im nächsten Jahrtausend:
ÖVP-Landesobmann Johannes Hahn plant mit der SPÖ Projekte im Wirtschafts- und Gesundheitsbereich. "Das magerlt den Häupl mächtig".
source: Wiener Zeitung.at, 28.12.2005
Uneitel ist der Herr Sozialminister nicht. Selbst verhaltene Kritik an seinen grauen Anzügen „magerlt“ ihn.
source: Die Presse.com, 3.4.2010
Neues ÖVP-Programm magerlt Gewerkschafter.
source: Kurier.at, 3.5.2015
- Die Übergangsfrist des Gesetzes, das ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie bis 2018 vorsieht, magerlt den Experten.
source: SpringerMedizin.at, 01.06.2015
Koschutnig 22.01.2017