Kommentare (4)
"stark regnen"
ist wohl die Übertragung der derben Bedeutung des Wortes (Duden: "derb für harnen") auf die Wolken. Eine der Lösungen der uralten Scherzfrage nach den drei größten Fåcken (dt.:Säue): "Columbus. Er schiffte bis Amerika."Man beachte die völlig un-österreichische Verwendung des Imperfekts. Da auch die beiden andern Lösungen ein Verb im Imperfekt enthalten und überdies ein gewisses Maß an historischem und literarischem Wissen voraussetzen, ist anzunehmen, dass die Scherzfrage deutschem Studentenmilieu entstammt.Ist aber außerhalb Österreichs auch die Übertragung auf die Wolken gebräuchlich?
Ein Etymologisches Wörterbuch sagt, "auf Übertragung dieser Bedeutung [d.h.
Wasser lassen] beruht auch das junge `es schifft´= `es regnet´"
Compy bestätigt dies am 2009-07-22 für Sachsen .
Durch den jetzigen sauren Regen werden die beiden Flüssigkeiten einander ohnehin viel ähnlicher, als die Leut´ sich das einst gedacht haben.
Koschutnig 24.07.2009
Negativ bewertet vor genau 2 Jahren
als nicht spez. österr. Bedeutungsübertragung von "den Urin lassen" - Studentensprache, schon belegt in Kindlebens "Studenten-Lexicon" 1781.
http://tinyurl.com/8x659sx."Schiff" bedeutete urspr. einfach "Gefäß" (vgl. englisch "vessel": Gefäß; Schiff). Die Bedeutungsverengung auf "Nachtgeschirr" geschah schon im 18. Jh., die Bedeutungsübertragung vom Wasserlassen aufs Regnen ist eher jung, aber weit verbreitet.
Koschutnig 31.12.2011
Chronolgisch 1. "Familie" schiffen / regnen Eintrag Wort 35
von Russi ->stark regnen
Wie bei vielen anderen Einträgen
Thema "schiffen" stehen sich in beiden
Spalten Wörter der Nutzung
gleicher Art in Ö und D gegenüber.
Rein Ö-spezifisch sehr fraglich.
Joachim_Dorner 09.01.2012
Das Verb "schiffen" für gmd. "regnen" ist ugs. in at, ch und de.
Standard 14.06.2016