Kommentare (8)
Fal(l)ọtt, der; -en, -en 〈franz.〉
österr. umg. Spitzbube: So ein junger Bursch und schon ein solcher Fallott Kisch 1,86
http://www.dwds.de/?kompakt=1&sh=1&qu=Falott JoDo 04.04.2008
Aus dem italienischen
fare lotte: sein Spiel machen
http://www.franzstelzhamer.at/Forum/lesen.php?eintrag=205 JoDo 04.04.2008
Das Heimwehrführer Rüdiger von Starhemberg, in einer Postille namens Die Freiheit! als „Krieger“ geehrt :
Dieser adelige „Krieger“ wurde am 8. 9. 1931 im christlichsozialen Linzer Volksblatt mit folgender „Analyse“ über die aktuelle politische Situation zitiert: „An Stelle des Monarchen kam eine Herde von Gaunern und Falotten, die nichts anderes können als Steuergelder vergeuden."[...]
Die hasserfüllte verbale Gewaltbereitschaft äußerte sich im politischen Alltag immer wieder in blutigen Zusammenstößen.
source: Die FURCHE, 5.2.2014
Koschutnig 07.03.2014
@Koschutnig: ""An Stelle des Monarchen kam eine Herde von Gaunern und Falotten, die nichts anderes können, als Steuergelder vergeuden" (im christlich-sozialen 'Linzer Volksblatt', 8.9.1931) ". Diese Aussage hat heute mehr Gültigkeit, denn je!
HerrPausW 11.12.2015
Es gab früher auch das Wort "fallieren" für Bankrott machen. Meiner Meinung nach gehört das Hauptwort mit doppel "l" geschrieben und gesprochen.
ant18ikes 11.12.2015
Nun, wir haben bereits Einträge von
Falott,
Fallot und sogar
Valott,
wo aber ist bloß der "Fallott" geblieben?
Fallott:
österr.: Betrüger, stammt aus der österr. Gaunersprache, wo es „Glücksspieler“ heißt, aus ital.' fa lotto' „er macht das Spiel“, zu ital. 'fare' „machen“ und ital. 'lotto' „Los–, Lottospiel“
source: wissen.de
...Playboys ( sonderbarerweise hat nur das Wienerische angemessene Ausdrücke dafür : Schlieferl , Schlurf , Falott )...
source: Die Zeit, 17.12.1963
Koschutnig 11.12.2015
Na, ja, war nicht schon jeder von uns einmal ein kleiner Fallott -egal in welcher Situation? Wer nicht - der werfe den ersten Stein!
hansdieter.kopitz 13.12.2015
Der Duden hat nicht immer recht:
Er leitet das umgangssprachliche Wort "Fal(l)ott" (Täuscher, Gauner) vom französischen "falot" ab
und bezieht sich dabei auf französische Quellen.
Zum Beispiel bringt ja der Petit Larousse (1996, p.428) das Wort "falot" (blass, bescheiden) wegen der
Ähnlichkeit der Aussprache im Französischen fälschlicherweise mit dem englischen Wort "fellow" in
Zusammenhang.
"Fellow" bedeutet allerdings eher das Gegenteil von "Fallott" und hat einen ganz anderen Ursprung
(siehe z.B.: Webster's Twentieth Century Dictionary, Simon and Schuster, 1979, p.673; oder:
The American College Dictionary, Random House, 1959, p.444).
"Fallott" leitet sich vielmehr ab von lateinisch "fallō, fallere" (täuschen) und ist der Wortbildung nach verwandt mit z.B. "Patriot" und "sakralott".
Delup4819 19.08.2023